ADS oder ADHS- Was ist das?
Bei AD(H)S handelt es sich um eine Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts)-Störung.
Es ist eine neurologische Erkrankung, bei der es zu einer teils veränderten Informationsübertragung zwischen den Nervenzellen im Gehirn kommt.
Der Gehirnstoffwechsel funktioniert anders als bei "Normalos". Die Aufnahme und der Austausch bestimmter Botenstoffe (unter anderem Serotonin, Dopamin und Noradrenalin) ist davon betroffen. Auch die Filterung von wichtigen und unwichtigen Informationen funktioniert dadurch nicht gut.
"Als vereinfachter Vergleich gibt es das Beispiel Post: Die Briefe und Pakete (Informationen, Eindrücke, Wahrnehmungen) müssen vom Postboten (Botenstoffe) von Haus zu Haus (Nervenzellen) transportiert werden. Bei AD(H)Slern gibt es zu wenig Postboten für die ganzen Briefe."
Der Unterschied von ADS und ADHS liegt im wesentlichen darin, dass bei ADHS die Hyperaktivität dabei ist und bei ADS die motorische Unruhe nicht oder kaum vorhanden ist. ADSler werden oft als Träumsusen oder Hans guck in die Luft und ADHSler eher als Zappelphillipe oder Wüterriche beschrieben.
Die Symptome, wie sich AD(H)S äußert sind so vielseitig, wie die Menschen selbst. Es gibt nicht DAS eine Symptom.
Kernsymptome
Aufmerksamkeitsstörung : Unaufmerksamkeit, nicht lange Konzentrieren oder an einer Sache dran bleiben können, Dinge immerzu aufschieben und leichte Ablenkbarkeit durch äußere Reize oder eigene Gedanken
Hyperaktivität : Motorische oder auch auditive Unruhe, zappeln, nicht warten können, stören/unterbrechen und mit Antworten herausplatzen, recht laut spielen und reden, sehr schnell oder übermäßig viel reden, unbewusst Geräusche oder Bewegungen machen
Impulsivität : unüberlegt handeln, ins Wort fallen, Risikofreudigkeit, impulsive Wutausbrüche, schnelles unüberlegtes reden
Nebensymptome:
schnelle Stimmungsschwankungen
verminderte Gefühlskontrolle
leichte Reizbarkeit
Desorganisation
verminderte Stresstoleranz
Alltagsvergesslichkeit (in der Regel trotzdem ein gutes Langzeitgedächtnis)
Ungeduld
Reizoffenheit
geringes Körpergefühl (geringes Schmerzempfinden, geringe Krafteinschätzung, Tolpatschigkeit)
veränderte Wahrnehmung
weitere Symptome oder aber Folgen können verminderter Selbstwert/Selbstbewusstsein, Schwierigkeiten oder Unsicherheiten im Sozialverhalten, Probleme in der Schule, Lese-Rechtsschreib-Schwäche, Dyskalkulie, kaum bis keine anhaltenden Freundschaften, Schlafstörungen, Depressionen sein.
Nicht bei jedem Kind, Jugendlichem oder Erwachsenen mit AD(H)S sind alle Symptome oder Folgen vorhanden. Bei jedem ist die "Erkrankung" individuell und verschiedene Symptome unterschiedlich stark ausgeprägt. Auch muss es nicht zu späteren negativen Folgen oder anderen psychischen Erkrankungen kommen.
Im Erwachsenenalter können die Symptome sich verändern oder aber auch abklingen (z.B. wird oft aus der motorischen Unruhe eher eine innere Unruhe). Um so älter die Jugendlichen werden, um so mehr Lebenserfahrung und eigenen Strategien und Lebensregeln entwickeln sie, um in der Gesellschaft und mit ihren Emotionen, ihrer Impulsivität oder ihrem Bewegungsdrang besser zurecht zu kommen.
Es kann aber auch positive "Nebenwirkungen" des AD(H)S geben, wie
Kreativität
Erfindungs- und Ideenreichtum
Phantasievoll
Intelligenz
Hilfsbereitsschaft und Fürsorglichkeit
Hyperfokus (sich ausschließlich auf eine Sache konzentrieren und alles andere ausblenden, regelrecht festbeißen und die Sache durchziehen)
Dinge sofort in Angriff nehmen und sich richtig reinhängen (meist wenn das Interesse daran aus eigenen Stücken kommt)
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