Ich bin Bianca Alonidis, Mutter von drei Kindern.

Unser mittlerer Sohn, 2012 geboren, ist Autist.

Er war ein vollkommen gesundes Kind, entwickelte sich gut und war motorisch fit. Allerdings sprach er auch mit 18 Monaten kaum ein Wort.

Wir beruhigten uns "Jungen sind halt später dran.... sein Vater hat auch spät angefangen zu sprechen".... Auffällig wurde es dann wirklich, als er nicht mehr auf seinen Namen reagierte. Vielleicht eine Hörstörung? Unter Vollnarkose untersucht, nein, das war es nicht. Als Schlüsselerlebnis für uns war dann, dass er - wir gingen immer auf einen Spielplatz und er fuhr mit dem Laufrad neben mir - als ich vorher mit ihm zum Supermarkt wollte, plötzlich nichts mehr ging. Er schrie wie am Spieß und war starr wie eine Salzsäule. Als Logopädin hatte ich Erfahrung mit autistischen Kindern und konnte große Parallelen finden. Der Kinderarzt hat alles abgetan und auf mangelnde Erziehung gepackt. Dann ging es los mit Diagnostikterminen, Warten auf die Termine, was kann man machen, wie kann man dem Kind und uns helfen. Nach einem Jahr Warten konnten wir im Autistenzentrum Bonn dann eine Diagnosewoche verbringen und am Ende waren sich alle einig. Es ist eine Autismus-Spektrum-Störung.

Eine Inklusionshelferin hatte unser Sohn schon ohne die Diagnose und trotz Verdacht, durchliefen wir alle Phasen der Trauer und auch Sorgen um unser Kind bis hin zum positiven Blick in die Zukunft.

Immer wieder kam der Gedanke, mit anderen Betroffenen in einen Austausch zu gehen, sich gegenseitig zu stützen.

Und so fiel mir der Flyer von Tamara in die Hände. Bereits nach einem Treffen war klar, wir tun uns zusammen.

So entstannen die Luftschlosspiraten.